Nicht schön, aber selten. So kann der Sieg bei der HSG Rhumetal (5. Sieg in Folge) am besten bezeichnet werden. Nach 60 anstrengenden, sehr intensiven und körperlichen Minuten geht die Zwote Herren mit 23:29 (11:14) als Sieger vom Platz.
Dabei war der Start gegen den Tabellenvorletzten nicht optimal. Wenig Zugriff in der Deckung und vorne fehlte sowohl die Tiefe im Spiel, als auch das Glück im Abschluss. Beim Stand von 8:4 (10. Minute) für die Gäste legte Coach Marco Steffen die erste Auszeit. Und die zahlte sich mehr als aus. Aus Minus vier wurde zehn Minuten später auf 10:10 gestellt. Nico Schuldes sorgten in Hälfte eins fast im Alleingang für die Tore des TSV. Acht seiner zehn Tore im Spiel gelangen im ersten Durchgang. Mit 11:14 gingen die Anderter mit einer Führung in die Kabine. Das intensive und kraftraubende Spiel sah man allen Spielern in den Gesichtern an. Mit dezimiertem Kader sollten die zweiten 30 Minuten ebenfalls ein Kraftakt werden.
Durchgang zwei startete mit einem Knall. In der 36. Minute griff Rhumetals Michael Dewald Andertes Rechtsaußen Nando Gernoth so stark in den Arm, dass die erste Rote Karte des Spiels fällig war. Keine drei Minuten später erhielt Anderters Torhüter René Sievers nach einem Gegenstoß der Gastgeber ebenfalls glatt rot, da Angreifer und Torwart im Torwartraum kollidierten. Aber damit nicht genug. In Minute 41 kassierte Maurice Jurke seine dritte Zeitstrafe, sodass die letzten 20 Minuten nur noch acht Feldspieler zur Verfügung standen. Tore fielen neben den vielen Platzverweisen aber auch. Dem TSV gelang der bessere Start aus der Kabine heraus und nach 37 Minuten führte der Gast mit 14:20. Aufgrund der Unterzahl verringerte Rhumetal ein letztes Mal im Spiel auf vier Tore (17:21 / 42.). Der TSV agierte in der Schlussviertelstunde cleverer. Die Kräfte wurden gut eingeteilt, sodass auch hinten hinaus genug Luft vorhanden war. Zudem hielt Sascha Michel den Kasten weitestgehend sauber. Es war ein Arbeitssieg, aber umso größer war die Erleichterung als beim Stand von 23:29 die Schlusssirene ertönt. Es war der vierte Sieg der Auswärtswochen und der fünfte in Folge. Es war nicht das schönste Spiel, aber trotz Rückschlägen kam nie eine Verunsicherung auf und das Spiel wurde zu Gunsten des TSV entschieden. Nicht nur auf dem Spielfeld gab es unschöne Situationen. Vor allem von der Tribüne war das Verhalten der Heimfans inakzeptabel. Es kamen derart viele persönliche Beleidigungen gegen die Spieler des TSV sowie Würfe mit Kronkorken! Sowas hat in dem Sport, den wir alle lieben bei bestem Willen trotz Emotionen absolut nichts zu suchen! Umso schöner und besser schmeckt dieser hart erkämpfte Auswärtssieg!
Am kommenden Samstag heißt es aber endlich wieder Heimspielzeit. Am Tag des Karnevals ist die Mannschaft vom HV Barsinghausen zu Gast im Eisteichweg.
Es spielten: im Tor René Sievers und Sascha Michel
Nico Schuldes (10 Tore), Marc Sedlacek (5), Jonathan Holzgreve, Daniel Franke (je 4 Tore), Maurice Jurke (3), Nando Gernoth (2), Max Albeshausen (1), Till Zeumer und Niklas Koch