Am Samstag war die 3. Herren zu Gast bei der HSG Herrenhausen-Stöcken. Ohne das geliebte Haftmittel gewannen die Anderter mit 23:29 (8:14).
Es ist eins der Auswärtsspiele, zu dem mehr Spieler mit Bahn und Fahrrad anreisen, als mit dem Auto. Insofern quasi sowas wie ein Heimspiel für die Anderter, doch eine enorm rutschige Halle, verbotene Zuschauer und das Fehlen des beliebten Haftmittels erschwerten die frühe Liebe für die Halle. Etwas verpatzt war dann auch der frühe Start ins Spiel, nach einigen Fehlwürfen führten die Hausherren nach 8 Minuten bereits mit 5:1. Nach der kurzen Anlaufphase begann dann die Anderter Lawine über alles hinwegzurollen, was sich ansatzweise in den Weg stellen konnte. Ein spielerisch berechtigter 11:1-Lauf der Gäste stellte die Weichen in Richtung Halbzeitführung, auch die Auszeit des Heimteams bremste den Schwung nicht. Kurz vor der Halbzeit durften auch die Herrenhäuser noch zweimal jubeln, sodass es beim leistungsgerechten Stand von 8:14 in die Pause ging, mit einem besseren Start wäre wahrscheinlich hier schon mehr drin gewesen.
Nach der Pause ging es zunächst prinzipiell so weiter wie ab Minute 10, fünf Anderter Tore ohne Gegentreffer stellten beim 19:8 die höchste Führung der Partie her ( 36. Minute). Jetzt allerdings zeigte sich ein Effekt, der öfter in deutlichen Spielen bei einer eigentlich ausgeglichenen Liga zu beobachten ist: die führende Mannschaft lässt etwas nach, der Zurückliegende zeigt, warum er zurecht in der Liga ist und auf einmal bekommt das Spiel durch eine Aufholjagd wieder Spannung. Beim 18:22 (49. Minute) war auf einmal wieder alles offen, das Spiel drohte zu kippen. Doch durch eine beherzte Schlussoffensive und eine wiedererstarkte Verteidigung konnten die Anderter zunächst den Ansturm abbremsen und final mit 23:29 gewinnen.
Eine anonyme Stimme aus der Heimmannschaft brachte das Spiel und die aus Anderter Sicht bizarren Begleitumstände am Samstagabend auf den Punkt:“Der Sieg von Anderten geht so schon in Ordnung, die waren heute einfach besser. Was wir hier neben dem Platz darstellen, ist aber einfach nicht zeitgemäß. Alle Mannschaften der Liga spielen mit Zuschauern, es wäre an der Zeit, dass wir da auch endlich wieder nachziehen.“
Für den TSV spielten: Deiters, Mittel-Wichtrup – Krawietz (8), Wagner (4), Zelmer (4/3), Hanstedt, Jurke (je 3), Salini, Weißenborn (je 2), Albeshausen, Fraterrigo, Schulz (je 1), Angelowski, Weymann