Die B1 erlebte in Misburg einen rabenschwarzen Tag. Gegen ein Team das handballerisch sicherlich nicht besser ist als die Anderter Jungs, fehlte es in vielen Situationen einfach an der nötigen Galligkeit und der Überzeugung in den eigenen Aktionen. Dabei hatten die Anderter gut begonnen, gingen schnell 3:5 in Führung. Danach schlichen sich die ersten leichten Fehler ein, die dazu führten, dass das Spiel in der Folge ausgeglichen lief. Bis zum 11:11 war das Spiel offen, dann funktionierte bei den Andertern gar nichts mehr. Misburg spielte bei weitem nicht fehlerfrei, Anderten traf nun aber gar nichts mehr und wirkte zunehmend verunsichert. Neben einiger Pass- und Prellfehler, wurde danach fast ausschließlich auf die halbe Höhe geworfen, die die Misburger Torhüter gut abdeckten. Bis zur Pause zog Misburg so vorentscheidend auf 19:11 davon. Nach der Pause konnte Misburg den 10:0-Lauf noch zum 21:11 vollenden. Immerhin, die Anderter wehrten sich jetzt wieder. Dass die Jungs das Handballspielen nicht ganz verlernt hatten, sah man nun an immer wieder gut rausgespielten Chancen, die dann aber weiter in unzähliger Menge vergeben wurden. Auch die Misburger Fehler, die die Anderter Abwehr nun provozierte, hätten noch ausgereicht, um zumindest nochmal etwas zu verkürzen, aber der Ball wollte einfach nicht mehr ins Tor, egal wie frei die Gäste vor dem Tor standen. 36:24 hieß es am Ende. Die Gründe für diese Klatsche sind sicherlich vielfältig.
Dass sich mit Karl der Dreh- und Angelpunkt des Anderter Spiels beim Abschlusstraining verletzte und wohl länger ausfallen wird, war sicherlich ebenso ein Faktor für die fehlende Spielkontrolle, wie die ungewohnte Situation ohne Patte zu spielen. Das hatte unter der Woche im Training und in der Anfangsphase zwar noch gut geklappt, nach den ersten technischen Fehlern ging das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten aber immer weiter verloren. Das passiert und ist schwierig zu beeinflussen. Dass Misburg in der ersten Halbzeit aber einfach mehr Biss zeigte, den Willen hatte einen Schritt mehr zu machen und auch mal dahinzugehen wo es weh tut, war aber sicherlich nicht auf die nicht vorhandene Patte zu schieben und der ausschlaggebende Grund, warum Misburg am Ende – wenn auch sicherlich ein paar Tore zu hoch – verdient gewann. Jetzt bleibt nur Mund abputzen und zu hoffen, dass es trotz Corona die Möglichkeit gibt es nächste Woche gegen Rhumetal und nächstes Jahr im Rückspiel besser zu machen.
Für Anderten spielten: Jeppe Bo Blume im Tor; Hannes Wulf (1 Tor), Knut Stasch (7), Lukas Müller (2), Tammo Göldner, Jonas Dammann, Bennet Rüther (1), Rouven Otto (1), Jonah Ripken (6), Sebastian Kupfernagel (1) und Julius Nickel (5)