Eine aufregende Saison liegt hinter der 1. B-Jugend des TSV Anderten. Angefangen hatte alles um Ostern 2022 herum. Die Spieler aus dem Jahrgang 2006 blieben in der B-Jugend, einige kamen aus dem C-Jugend-Oberliga-Team hinzu, dazu wechselten Ferdi (HSC), Finn und Sky (beide Deister Süntel) zum TSV. Insgesamt kamen so 19 Spieler zusammen, aus denen in kurzer Zeit eine schlagkräftige Truppe für die Oberliga Relegation zusammengestellt werden musste. Diese bot einen besonderen Modus, da sich von 12 Teilnehmern nur einer für die neue eingleisige Oberliga qualifizieren würde. Der HVN hatte in der zweigleisigen Oberliga aus dem Vorjahr nämlich schon zu viele Plätze vergeben.
Doch die Anderter Jungs zeigten sich entschlossen diese kleine Chance irgendwie zu ergreifen. So gelang es sich in der sehr starken Gruppe der 1. Runde schadlos durchzusetzen. Gegen Eintracht Hildesheim gelang ein 25:21, im Weserbergland netzte Rouven mit der Schlusssirene zum 26:25 ein und auch der HSC konnte mit 30:25 bezwungen werden. Platz 1 in so einer Gruppe hätte wohl in jedem anderen Jahr für die Qulifikation gereicht, doch dieses Jahr ging es damit nur in Runde 2. Diese wurde in Turnierform in Habenhausen ausgetragen. Doch schon nach vier Minuten verletzte sich Lukas schwer und den Schock konnte der TSV nicht mehr abschütteln. Die Anderter hielten lange mit, mussten sich aber vor allem dem starken Habenhausener Torwart mit 18:23 geschlagen geben. Damit war der Traum Oberliga geplatzt und Habenhausen sicherte sich den Startplatz.
Umso motivierter ging es nun in die Verbandsliga-Saison. In der Vorbereitung konnten mit Northeim und Stöckheim gleich zwei Oberligisten deutlich geschlagen werden. Highlight war sicherlich der Besuch beim Eulencup in Tarp (Schleswig-Holstein), bei dem das Team nochmal mehr zusammenwuchs.
Die Euphorie aus der Relegation und der guten Vorbereitung wurde im ersten Spiel aber je gebremst. Ersatzgeschwächt setzte es eine 24:34-Niederlage bei Weserbergland. Vorsfelde konnte zwar souverän geschlagen werden (29:18), doch auch danach kam der TSV noch nicht richtig in die Saison. Beim HSC verlor die Mannschaft komplett die Kontrolle über das Spiel, als es vor der Pause zwei „interessante“ Zeitstrafen gegen den TSV gab und es setzte ein 22:29-Niederlage. Gegen Hildesheim hielt die B1 lange gut mit, musste sich aber auch hier 28:32 geschlagen geben und in Burgdorf scheiterte die Mannschaft an der eigenen Chancenverwertung, der durchaus gut rausgespielten Chancen. 2:8 Punkte und Platz 8 Mitte November. Das hatte sich der TSV anders vorgestellt. Beim 41:17-Heimsieg gegen Himmelsthür wurde sich daher viel Frust von der Hand geschossen und Selbstvertrauen zurückgeholt.
In der darauffolgenden Winterpause wurde viel an Grundlagen gearbeitet und im neuen Jahr lieferte die Mannschaft ab. Nach dem Sieg in Heidmark (32:23) stand dann schon das erste Rückspiel gegen einen Topgegner der Liga an. Weserbergland, bis dahin auf Platz 2, wurde regelrecht aus der eigenen Halle gefegt und sogar der direkte Vergleich ausgeglichen (30:20). Bei den Auswärtsspielen in Vorsfelde (32:15), bei dem Lukas nach der schweren Verletzung aus der Relegation sein Comeback gab, und beim Tuspo Weende (34:28) folgten die nächsten Siege. So pirschte sich der TSV wieder an die Spitzengruppe der Liga ran. In den nächsten drei Spielen ging es gegen die direkten Konkurrenten um die ersten vier Plätze, die einen Startplatz für die neuen Saison und die Teilnahme an der Oberliga Relegation sichern würden.
Und die B1 zeigte, dass sie aus der Hinrunde gelernt hatte. Gegen den HSC brachte die Jungs auch ein zwischenzeitlicher 6-Tore-Rückstand nicht aus dem Tritt. Sie hielten an ihrem Spiel fest und gewannen am Ende 33:31. Auch in Hildesheim gelang trotz schwacher Schlussphase ein 23:22, bevor es gegen den Tabellenführer TSV Burgdorf II ging. Und passend zum Spitzenspiel lieferte der TSV seine wohl beste Saisonleistung ab und ließ den „Jungrecken“ keine Chance. 40:27 hieß es am Ende und auch hier wurde somit noch der direkte Vergleich geholt. Die letzten fünf Spiele dominierte der TSV dann. Gegen Rosdorf (40:20), in Himmelsthür (17:36), gegen Weende (34:19) und gegen Heidmark (34:9) wurde den Gegner nicht der Hauch einer Chance gelassen. Aufgrund des verlorenen Direkten Vergleichs gegen Hildesheim blieb der TSV bis zum Schluss aber auf Kurs Platz 3, bis Eintracht am letzten Spieltag in Heidmark nochmal federn ließ. Und die Chance ließen die Anderter Jungs nicht liegen und besiegelten mit dem 13. Sieg in Folge, einem 38:20 bei Schlusslicht Rosdorf, die Vizemeisterschaft.
Ein schöner Abschluss einer aufregenden Saison, in der sich die Mannschaft überragend entwickelte und zum Schluss zeigen konnte, dass sie in die Oberliga gehört hätten. Dabei zeichnete die Mannschaft sich immer als Team aus und musste sich nicht auf Einzelspieler verlassen. Bestes Beispiel: In 18 Spielen wurden 8 verschiedene Spieler bester TSV-Torschütze. Für die 2006er geht es nun mit der A-Jugend-Bundesliga Relegation weiter, die 2007er versuchen in die Oberliga zu kommen.
Für die B1 des TSV Anderten spielten 2022/23: Vincent Hoffmann, Sky Niggemann und Maddox Waßmann im Tor; Maximilian Berninger, Are Bolte, Yannick Gauglitz, Tammo Göldner, Jan Hillmer, Finn-Ole Hitzschke, Jonas Koch, Bosse Ludwig, Justus Lustig, Lukas Müller, Rouven Otto, Linus Scharrenweber, Gregor Sedlacek, Joris Verink, Nils von Boehmer, Ferdinand von Willisen, Felix Wand, Justus Weiner und Hannes Wulf