In unserer Interview-Serie „Jugendbundesliga – das Team hinter dem Team“ stellen wir in den Wochen vor Saisonbeginn Offizielle rund um die Mannschaft der 1. A-Jugend vor. 5 Fragen bekommt jeder, Auslassen von Antworten ist nicht möglich. Als Trainer des Jugendbundesliga-Teams ist Nenad Pancic maßgeblich am sportlichen Erfolg beteiligt. Heute stellen wir die Fragen.
Das Jubelfoto nach erfolgreicher Qualifikation sprüht vor Emotionen. Was ist dir als Trainer durch den Kopf gegangen?
Zu diesem Zeitpunkt sind es nur pure Emotionen, die hervorkommen. Ein unbeschreibliches Gefühl! Einfach nur Stolz! Die Mannschaft hat es sich absolut verdient – Früchte, die nach langer und harter Arbeit geerntet wurden. Es waren schwere Monate für alle Mannschaften in den sowohl in den Ligen, als auch bei der Quali. Einen Übergang hatten wir alle nicht. Zum Ende der Oberligasaison, gepflastert von unzähligen Spielausfällen aus den Monaten von Dezember 2021 bis Februar 2022, war die Belastung enorm. Eine Woche nach dem letzten Punktspiel sind wir in die erste Runde der Jugendbundesliga-Quali gegangen. Über 4 Wochen ging die Quali. Man kann sich nicht vorstellen, welcher Druck auf der Mannschaft lag, abgesehen von den vielen angeschlagenen Spielern, die wir und wahrscheinlich alle anderen Mannschaften auch, hatten. Am Ende haben wir es gemeinsam geschafft. Ich bin sehr stolz auf meine Jungs. Eine schöne Zeit steht uns bevor, die kein A-Jugendspieler in seinem Leben vergessen wird.
Für die Jungs ist es ein nächster Höhepunkt der sportlichen Entwicklung. Was muss ein Jugendbundesliga-Spieler mitbringen, um gut vorbereitet zu sein?
Es gibt einige Voraussetzungen, die ein Sportler in der höchsten Spielklasse mitbringen sollte. Vor allem in der A-Jugend, wo der nächste Schritt in Richtung Senioren geht. Die physische Komponente, sowie auch die mentale und taktische Stärke sind wichtig. Abgesehen von den hanballspezifischen bzw. individuellen Fähigkeiten, die natürlich auch sehr wichtig sind, wollen wir unsere Jugendspieler frühzeitig für den Herrenbereich vorbereiten und entwickeln. Dies ist natürlich auch leistungsabhängig. Wir haben zum Glück in Anderten viele Möglichkeiten. Angefangen von unserer 1. Herren in der 3. Bundesliga, über die 2. Herren in der Verbandsliga, sowohl auch die 3. Herren in der Landesliga.
Wegweisend ist aber immer die Bereitschaft, viel für die eigene Entwicklung zu tun. Die vielen Trainingseinheiten, Spiele, mannschaftsgeschlossene Veranstaltungen, die Ernährung, die beliebte Vorbereitung….. und vieles mehr!
Mit Dominik hast Du einen Co-Trainer an deiner Seite, der in Anderten sportlich groß geworden ist. Was zeichnet euer Teamplay an der Seitenlinie aus?
Mittlerweile verstehen wir uns so gut wie blind, auch ohne verbal etwas zu äußern. Ein Blick genügt meistens, um zu erkennen, was der eine vom anderen möchte oder was man in dieser Situation denkt. Dome hat unsere Jugend als Spieler durchlaufen und ist schon relativ jung als Trainer aktiv gewesen. Vor allem haben wir eine sehr ähnliche Philosophie. Die Verbundenheit zum Verein, egal ob Dome als Spieler oder ich als früherer Spieler vom TSV-Anderten, spürt man immer auf dem Platz. Wir haben beide eine Anderter Vergangenheit und vor allem Dome eine erfolgreiche Zukunft als Trainer. Ich traue ihm sehr viel zu!
In der Vorbereitung müssen die Spieler zeigen, dass sie als Team funktionieren. Was hilft auf dem Weg zur abgestimmten Mannschaft?
Abgesehen von der erforderlichen sportlichen Vorbereitung, sind es natürlich auch Aktivitäten neben dem Platz. Durch die Pandemie wurde den Sportlern auf der ganzen Welt vieles genommen. Besonders im Jugendbereich, wo Jahrgänge in den jeweiligen Jugendbereichen nicht spielen konnten. Als Herrenspieler kann man es etwas anders verkraften eventuell ein Jahr nicht zu spielen, aber als Jugendspieler kommt eine C-Jugend oder B-Jugend nicht mehr wieder. Wir versuchen alles aus unseren Möglichkeiten zu machen, damit die Jungs physisch, mental und auch in allen anderen Bereichen optimal vorbereitet sind. Es ist jedes Jahr bemerkenswert, wie sich eine Mannschaft vom Charakter verändert und entwickelt. Nicht nur sportlich, sondern auch menschlich! Dies als Trainer oder als Teil einer Mannschaft zu begleiten, ist einfach faszinierend.
Die Jugendbundesliga ist eine große Chance für den Handballnachwuchs, benötigt dafür auch zeitliche und finanzielle Ressourcen. Was wünscht du dir für das Gelingen rund um den sportlichen Bereich?
Die Jugendbundesliga ist der Traum eines Handballspielers in der Jugend. Um dies zu ermöglichen, braucht man nicht nur den sportlichen Erfolg, sondern auch das nötige Kleingeld. Die Rahmenbedingungen sind natürlich, genauso wie auch die Liga, auf einem anderen Niveau. Man kann es sich nicht vorstellen wie hoch die Kosten sind für die Auswärtsfahrten, die Heimspiele, die Meldegelder, Schiri-Kosten etc. Ein Aufwand, der sich lohnt, aber vor allem in der heutigen Zeit, nicht mehr so einfach zu stemmen ist. Wir sind angewiesen auf Unterstützung. Ich kann allen nur sagen: ,,Kommt zu uns in die Halle und erlebt diese einmalige Atmosphäre!“ Wir benötigen Eure Unterstützung, damit der Traum unserer Jungs wahr wird!!!
Vielen Dank für deine Zeit, dein Engagement und den Einblick in die Jugendbundesliga!