Sehenswerte Spiele, stets tolle Stimmung in der Halle und Jungs, die mit Herz und Hand bei der Sache waren: Das brachte die A-Jugendbundesligasaison 2022/23 für den TSV Anderten. Und sie bedeutet das Ende der „Jugendzeit“ für die Spieler aus dem Jg. 2004, von denen viele seit der D- Jugend oder sogar seit den Minis „Anderter Jungs“ sind und denen man früh viel zugetraut hatte (auch wenn es bei der Mini-WM dann doch nicht so klappte): Niklas, Marc, Jason, Lauro und Fynn, als Jüngere kommen gleichermaßen noch Jeppe, Julius, Hannes und Jonah dazu. Etwas später fanden noch Christian, Anton, Knut und Nando den Weg nach Anderten; zur Bundesligasaison holte Trainer Nenad Pancic dann noch Verstärkung durch Nik, Leander und Johann, die ebenfalls großartig in die Mannschaft fanden.
Nachdem im vergangenen Jahr gemeinsam mit dem Jg. 2003 leider die Quali für die JBLH tragisch knapp verpasst wurde, blieben trotz Bundesliga-Angeboten aus Bremen, Verden und Bielefeld alle(!) Jungs an Bord, um sich über den Staffelsieg in der A-Jugend-Oberliga erneut für die Aufstiegsspiele zu qualifizieren. Und tatsächlich ging für diesen Jahrgang nach einer harten Qualifikationsrunde der große Traum in Erfüllung: Jugendbundesliga!
Das Team hat ganz offensichtlich in diesem Jahr viel Spaß gehabt und auch der Fangemeinschaft Freude gemacht. „Unsere große Stärke ist das Team selbst“ hatte Nenad Pancic vor der Saison in einem Interview festgestellt – und diesen Teamgeist konnte man vor, während und nach den Spielen spüren. Hier lief ein Team auf, das in besonderer Weise zueinander und zu seinem Trainer Nenad stand bzw. steht und andererseits selbst durch das Betreuerteam Dome, Timo (mit Hündin Erika) und Katharina toll unterstützt wurde. Wenn die Fans vor dem Einlaufen den „Kampfgesang“ der Anderter Jungs aus dem Kabinengang schallen hörten, kam der Eindruck auf, dass sie jedes Spiel gegen die durchweg hochkarätigen Gegner richtig feierten. Das zeigte sich stets im großen Einsatz und Kampfgeist während der Spiele. Das Team war bekannt dafür, nie aufzustecken, was sich in so manchen Aufholjagden nach Rückständen zeigte. Aber hier quasi nur von einer Art „Mannschaft der Herzen“ zu sprechen, würde der beachtlichen sportlichen Leistung nicht gerecht werden, wie einige Daten eindeutig zeigen:
In der Vorrunde musste die A1 noch einiges an Lehrgeld zahlen, kam auf nur einen Pluspunkt, verlor aber oft nur ganz knapp und verschaffte sich durch beachtliche Ergebnisse Respekt: 30:30 gegen den ASV Hamm, 28:30 gegen SC Magdeburg, 32:33 gegen VfL Gummersbach, 30:31 gegen TuSEM Essen und im heißen Derby kam der TSV Burgdorf beim 27:28 mit einem tiefblauen Auge davon. In der nun abgeschlossenen Pokalrunde belegt die A1 mit 10:10 Punkten einen guten 4. Platz nach dem punktgleichen TSV GWD Minden und den führenden TSV Burgdorf und VfL Gummersbach. Sie stellt zudem mit 319 Toren den drittbesten Angriff der Pokalrunde. Mit 61 Toren ist Fynn bester Feldtorschütze der Staffel, Lauro kommt mit 48 Feldtoren auf Platz drei. Dass die Anderter Jungs keine „Weicheier“ sind, beweist auch der dritte Platz eines wichtigen Abwehrstrategen bei den Zeitstrafen 😉 Und was gleichermaßen zum TSV Anderten passt: Bei den Zuschauerzahlen ist man ganz vorne, denn wenn man der Statistik glauben darf, lag in der Liga der Schnitt nur bei 53 Zuschauern. Bei den Heimspielen der A1 waren im Durchschnitt ca. 240 Zuschauer da, der Saisonrekord fand hier ebenfalls statt mit 486 Zuschauern im Derby gegen Burgdorf. Auswärts stellten die Fans oft schon fast die Hälfte des Publikums, auch waren die immerhin 101 Zuschauer beim Spiel in Lemgo zum größten Teil einer ganzen Busladung Anderter Jungs zu verdanken, die auf Marco Palazzis Initiative hin die Tribüne füllte und die A1 überraschte.
Das zeigt auch: Für Mannschaft und Umfeld war diese Bundesligasaison ein besonderes Abenteuer – wie immer, wenn der TSV es mal wieder mit einer A-Jugend ins Oberhaus schafft. Möglich wurde das nur durch tolles Engagement der Trainer, Betreuer und Jungs. Aber auch im „backoffice“ war es eine geballte Gemeinschaftsleistung von Sponsoren, Vereinsführung, Förderverein, Ehrenamtlichen, Eltern und Fans – wie es zum TSV Anderten passt. Und in den Jahren zuvor legten Marco, Malte und Dome (7 Jahre lang eine stabile Konstante!) mit ihrer engagierten Jugendarbeit den Grundstein zum Erfolg. Hier haben die Jungs nicht nur Handballspielen gelernt, sondern auch Engagement: So sind mittlerweile einige selbst Trainer (z.B. Marc, Niklas und Jason), helfen bei der Mini-WM und sind Betreuer in Schloß Dankern. Hoffentlich bleiben die Jungs auf diese Weise und auch sportlich dem Verein noch lange erhalten!